1996 als Union Sozialer Einrichtungen – Sozialpädagogischer Wassersport (USE-SOWAS) e.V. gestartet, hat der Verein sein Sportangebot über die Jahre kontinuierlich ausgebaut. Heute bietet er den Beschäftigten der USE gGmbH (USE) vielfältige Möglichkeiten, sich neben ihrer beruflichen Rehabilitation auch körperlich gesund zu halten.
Eines kann wohl jeder bestätigen, der schon einmal mit anderen gelaufen ist, kicken war oder sich in die Riemen gelegt hat: Ob im Ruderboot, auf dem Fußballplatz oder der Laufstrecke – Sport verbindet. Die gemeinsam erbrachte Leistung schweißt aber nicht nur zusammen, sondern wirkt sich auch positiv auf jeden Einzelnen aus. Gerade bei psychischen Erkrankungen kann sportliche Betätigung einen stabilisierenden Effekt haben. Deshalb hat die USE nur ein Jahr nach der Unternehmensgründung einen Verein zur Integration behinderter Menschen in Sport und Freizeit aus der Taufe gehoben, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert.
Die Angebote des USE-SOWAS e.V. stehen jedem der über 900 Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der USE offen. Zunächst als reiner Wassersportverein gegründet, kamen mit der Zeit die Sportarten Laufen, Fußball und Gymnastik sowie Tischtennis und Kicker hinzu. Abgerundet wird die Auswahl durch Entspannungskurse, die den Teilnehmern helfen sollen, besser mit körperlicher und seelischer Belastung umzugehen. Darüber hinaus bieten speziell lizenzierte Übungsleiter in verschiedenen Disziplinen Rehabilitations-Sport an.
Als Mitglied des Netzwerks „Inklusion & Sport“ setzt sich der Verein aktiv für Inklusion im Sport ein und unterhält zudem enge Kontakte zu zwei Berliner Förderschulen. Am laufenden Programm des Sportvereins nehmen heute regelmäßig rund 150 Personen teil, wobei die auf dem in Berlin-Grünau direkt an der Dahme gelegenen Vereinsgelände angebotenen Wassersportarten nach wie vor mit am beliebtesten sind.
Sport für jeden öffnen
„Generell nimmt Sport immer mehr an Bedeutung zu“, erklärt Hendrik Lüttschwager die wachsenden Teilnehmerzahlen. Als USE-Sportkoordinator sowie Vereinsvorstand und Sportwart des USE-SOWAS e.V. organisiert und koordiniert Lüttschwager gemeinsam mit etwa 15 hauptsächlich ehrenamtlich Tätigen die Sportangebote des Vereins. Ihm zufolge gehe es vielen Beschäftigten, die sich für einen der Kurse entscheiden, aber nicht nur um den Sport als solches. Mindestens ebenso wichtig seien ihnen die sozialen Kontakte und eine sinnvolle Freizeitgestaltung.
Um Menschen mit Behinderung den Zugang zum Sport zu erleichtern, habe der Verein laut Dietmar Klocke bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Dem zweiten Vereinsvorsitzenden und Mitinitiator des Schöneberger Lauftreffs „Laufen für die Seele“ zufolge müsse das Angebot vor allem niedrigschwellig ausgelegt sein, um Hemmschwellen abzubauen. „Wir verstehen uns sozusagen als Coaches und leisten dort Hilfestellung, wo sie benötigt wird, zum Beispiel bei der Anmeldung zu externen Veranstaltungen“, so Klocke.
Aber auch finanzielle Aspekte verhindern allzu oft die Partizipation von Menschen mit Behinderung am Sport. Aus diesem Grund übernimmt der Verein mitunter die Kosten für Sportbekleidung sowie die Startgebühren für Laufevents. Dem inklusiven Ansatz folgend, stehen nämlich auch öffentliche Laufveranstaltungen auf dem Programm, bei denen behinderte und nicht behinderte Menschen Seite an Seite antreten. Beim diesjährigen „Run of Spirit“ in Spandau beispielsweise werden die Laufbegeisterten des USE-SOWAS e.V. gemeinsam mit Läufern aus den Reihen des UNIONHILFSWERK zum ersten Mal dabei sein.