AAL-Fachkongress: Hilfen im Pflegealltag

Fachkongress für Alltagsunterstützende Assistenzlösungen (AAL) in Karlsruhe.

von: Berliner Behindertenzeitung

xWelche Chancen der Einsatz von Alltagsunterstützenden Assistenzlösungen (AAL) für Unternehmen der Pflegebranche und Verbraucher birgt, wird mittlerweile erkannt. Diese intelligenten Technologien ergänzen und unterstützen die persönliche Betreuung und erleichtern ein Leben mit Mobilitätseinschränkungen im Alter wesentlich. Moderne Pflegewohnformen, die mit ergänzenden technischen Assistenzlösungen ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter gewährleisten, werden daher immer häufiger nachgefragt.

Die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH veranstaltet am 23. Oktober 2014 im Kongresszentrum Karlsruhe zum zweiten Mal den AAL-Fachkongress, der die neuesten Entwicklungen bei Alltagsunterstützenden Assistenzlösungen (AAL) vorstellt. Der Kongress richtet sich insbesondere an Geschäftsführer und Pflegedienstleiter in Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten, die sich für den Einsatz von unterstützenden Systemen interessieren.

„Wir möchten mit unserem AAL-Kongress das Thema Alltagsunterstützende Assistenzlösungen noch deutlicher an die Entscheider herantragen und ihnen einen Überblick über die aktuellen technischen Möglichkeiten geben. Damit trägt die Messe Karlsruhe dazu bei, dieses im Zuge des demografischen Wandels immer wichtiger werdende Themenfeld voranzubringen“, so Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH.

Experten verschiedenster Disziplinen und Einrichtungen informieren im Fachkongresses über die zahlreichen Aspekte bei der Realisierung technologiegestützter Assistenzsysteme, sowohl im Bereich des betreuten Wohnens als auch in der ambulanten Pflege. Die Umsetzung in der Praxis hängt unter anderem von den rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten und der Chance zur wirtschaftlichen Refinanzierung ab. Hierfür sind Optionen gefragt, die die Selbstbeteiligung der Verbraucher in Grenzen halten, aber auch für die Unternehmen nicht zu einer zusätzlichen Belastung der schon jetzt häufig sehr angespannten Finanzierungssituation führen. Anja Möwisch, Fachanwältin für Steuerrecht berät soziale Einrichtungen bei der Konzeptionierung und Refinanzierung von ambulanten und stationären Pflege- und Behinderteneinrichtungen. In ihrem Vortrag zeigt sie rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten auf und geht insbesondere darauf ein, wie eine wirtschaftliche Umsetzung mit den Sozialleistungsträgern verhandelt werden kann.

Welche Maßnahmen Anbieter, Betreiber und der Gesetzgeber schon heute ergreifen müssen, damit die Betroffenen auch in Zukunft darauf vertrauen können, dass ihre sensiblen Daten beim Einsatz von Alltagsunterstützenden Assistenzlösungen im Gesundheits- und Pflegebereich datenschutzgerecht verarbeitet werden, erläutert Timo Göth, Mitarbeiter im Referat Technik des Landesbeauftragen für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz.

Besonders interessant sind aktuelle Anwendungsbeispiele aus der Praxis. Der Vortrag von Stefanie Schlutter und Martin Rulsch berichtet von den ersten Umsetzungserfahrungen des praxisorientierten Forschungsprojekts Dynasens. Es sorgt mit Hilfe sensorischer Arbeitskleidung und einer dynamischen Personal- und Tourenplanung für eine Entlastung der Pflegekräfte.

Der Kongress beinhaltet eine begleitende Ausstellung. Hier werden unter anderem Sensorfußböden zur Sturzerkennung, Sicherheitssysteme und Softwareapplikationen präsentiert.

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Katrin Altpeter, Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg.

Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.aal-karlsruhe.com