BeB verabschiedet „Bremer Erklärung“

150 Führungskräfte der Diakonie aus ganz Deutschland in Bremen: Aktueller Gesetzesentwurf zum BTHG muss verbessert werden

von: Berliner Behindertenzeitung

 

 

Auf seiner turnusgemäßen Mitgliederversammlung hat der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e. V. (BeB) die „Bremer Erklärung“ verabschiedet. Vom 20. bis zum 21. Oktober 2016 treffen sich 150 Führungskräfte von diakonischen Diensten und Einrichtungen aus ganz Deutschland in Bremen, um aktuelle sozialpolitische Themen zu diskutieren. Im Mittelpunkt steht dabei das Bundesteilhabesetz (BTHG), das noch im Jahr 2016 im Deutschen Bundestag verabschiedet werden soll.

Am ersten Tag standen nach der Eröffnung durch den BeB-Vorsitzenden Uwe Mletzko, von 2008 bis 2016 Vorstandssprecher des Vereins für Innere Mission in Bremen, sowie Grußworten von Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Berlin, und Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, Bremen, die üblichen Verbandsregularien wie Vorstands- und Kassenbericht sowie ein Beitrag zu den Aktionsplänen im BeB auf der Agenda.

Am Nachmittag wurde bei einem Podiumsgespräch unter dem Motto „Das Bundesteilhabesetz – auf der Zielgeraden?“ das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Nach interessanten Statements und einer angeregten Diskussion verabschiedeten die 150 Delegierten aus Diensten und Einrichtungen der evangelischen Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie die „Bremer Erklärung“. Darin stellt der BeB fest, dass der aktuelle Gesetzesentwurf zum BTHG in der vorliegenden Fassung für Menschen mit Behinderung nicht akzeptabel ist und verbessert werden muss.

Der morgige zweite Tag ist geprägt von der inhaltlichen Arbeit des Verbandes und steht unter dem Motto „Wird am Ende alles besser? – Fragen an die Zukunft der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie“. Nach einem Vortrag zu „Menschen mit Behinderung im Jahr 2035“ werden die einzelnen Themen in sechs Workshops vertieft, die den Spagat versuchen zwischen Zukunftsszenarien, rechtlichen Rahmenbedingungen (BTHG etc.) und den konkreten Möglichkeiten vor Ort. Ziel muss dabei stets die volle und wirksame Teilhabe von Menschen mit Behinderung sein.

Die „Bremer Erklärung“ des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe ist unter http://www.beb-ev.de/stellungnahmen/ zu finden.

Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) ist ein Fachverband im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung. Seine rund 600 Mitgliedseinrichtungen halten Angebote für mehr als 100.000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung aller Altersstufen bereit. Damit deckt der BeB wesentliche Teile der Angebote der Behindertenhilfe sowie der Sozialpsychiatrie in Deutschland ab. Als Zusammenschluss von evangelischen Einrichtungen, Diensten und Initiativen fördert, unterstützt und begleitet der BeB Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung und deren Angehörige und wird selbst durch zwei Beiräte aus diesen Interessengruppen kritisch begleitet.