Bezirk Spandau

Im Portrait: Helmut Kleebank

von: Christian Grothaus

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Unsere Serie – Bezirksbürgermeister im Portrait: Helmut Kleebank, geboren 1964 in Berlin, legte am Kant-Gymnasium Spandau das Abitur ab. Nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger begann er 1990 das Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Physik. 2010 wurde Kleebank Schulleiter an der Spandauer Heinrich-Böll-Oberschule. Kleebank ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er ist Mitglied in der Katholischen Kirche, im Spandauer Gospelchor Magic of Gospel, in der Tanzschule Broadway und bei der Ruderunion Arkona.

Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt?

Mit „spandau inklusiv“ wurde während meiner Amtszeit ein berlinweit einmaliges Projekt gestartet: die administrative Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Abteilungen und auf allen Ebenen des Bezirksamtes Spandau. Externe Fachleute begleiten und koordinieren das Projekt. Mehr als 30 Mitarbeitende aus allen Arbeitsbereichen des Bezirksamtes wurden zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet. In der Spandauer Verwaltung ist das Thema Inklusion allgegenwärtig.

Gibt es in Ihrem Bezirk einen Aktionsplan, der Inklusion voranbringen soll oder vergleichbares?

Nach den Aktionsplänen für 2014 und 2015 gibt es in diesem Jahr bereits den dritten Aktionsplan „Spandau inklusiv“. Die Aktionspläne enthalten konkrete Maßnahmen zum Abbau von Barrieren in der Spandauer Verwaltung. Diese Maßnahmen werden halbjährlich überprüft und ggf. angepasst. Die Aktionspläne enthalten jedes Jahr durchschnittlich ca. 70 Maßnahmen. Diesmal sind es mit 94 Maßnahmen so viele wie nie zuvor. Die Aktionspläne helfen uns dabei, nicht nur zu reden, sondern Inklusion auch umzusetzen.

Was sind die wichtigsten behindertenpolitische Vorhaben für Sie in der neuen Legislaturperiode?

Neben baulichen Verbesserungen geht es darum, mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung zu schaffen. Türen zu verbreitern und Fahrstühle einzubauen allein genügt nicht. Wir müssen auch an die Barrieren in den Köpfen denken. Ich wünsche mir gegenseitige Begegnungs- und Lernorte, die Vorurteile abbauen und gegenseitige Akzeptanz herstellen können. Neben gezielten Veranstaltungen denke ich dabei insbesondere an die allgemeinbildenden Schulen.

Wo wurden im Bezirk in den letzten Jahren Barrieren beseitigt?

Viele Barrieren wurden u. a. beim Umbau der Volkshochschule und des Stadtbades Süd beseitigt. In einem gesonderten Teilprojekt konnten zehn Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen werden. Weitere Maßnahmen: Bezirksbroschüren im DAISY-Format, zusätzliche Sitzgelegenheiten in öffentlichen Grünanlagen, bessere Ausleuchtung von Straßen und Plätzen,  barrierefreie Mülltonnen, Spielanlagen mit inklusiv nutzbaren Spielgeräten und vieles mehr.

Gibt es in ihren Bezirksämtern außer einem barrierefreien Zugang und einem behindertengerechten WC auch Serviceangebote für Hörbehinderte?

Das Bürgeramt verfügt über eine induktive Höranlage sowie über Bildschirme, auf denen die Wartenummern visuell ausgegeben werden. Das Bezirksamt hat abteilungsübergreifend beschlossen, eine Gebärdendolmetscherin mit einer vollen Stelle zu beschäftigen. Darüber hinaus ist ein Grundlagenkurs Gebärdensprache für Mitarbeitende mit Kundenkontakt geplant. Bei Veranstaltungen wie dem Inklusiven Neujahrsempfang sind neben einer Gebärdensprachdolmetscherin auch zwei Schriftdolmetscherinnen im Einsatz.

Durch welche Parteienkonstellation wurden Sie zum Bezirksbürgermeister gewählt und wie war das Abstimmungsergebnis im Detail?

Spandau hat eine rot-grüne Zählgemeinschaft. SPD und GAL haben zusammen 27 von 54 Sitzen. Ein Sitz in der BVV blieb unbesetzt, weil die Liste der Piraten nur drei Kandidaten enthielt, sie aber vier Sitze errangen. Am 02. November 2011 erhielt ich im dritten Wahlgang die notwendige Mehrheit der Stimmen und wurde zum Bürgermeister gewählt.

 

INFOBOX: Spandau

Einwohnerzahl: 222 300

Wahlergebnis 2011:

Wahlbeteiligung 2011: 56,1%

SPD: 34,7%

CDU: 36,7%

Grüne: 9,7%

Die Linke: 3,2%

Piraten: 6,7%

FDP: 1,6%

 

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