Für ein Vierteljahrhundert Schirmherrschaft dankte der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland „Für Selbstbestimmung und Würde“ e. V. (ABiD) am 14. November während einer festlichen Veranstaltung im Rathaus Mitte seiner scheidenden Schirmherrin Dr. Sabine Bergmann-Pohl. „Als unser Verband 1990 gegründet wurde, war sie gerade zwei Wochen als Volkskammer-Präsidentin im Amt“, blickte der ABiD-Vorsitzende Dr. Ilja Seifert zurück. Da es zu diesem Zeitpunkt keinen Staatsrat und keinen Staatsratsvorsitzenden mehr gab, verkörperte sie als Parlamentspräsidentin das letzte Staatsoberhaupt der DDR. In dieser bewegten Zeit sagte sie dennoch die Schirmherrschaft über die neu zu gründende Behindertenvertretung zu. „Allein damit hat sie uns einen großen Dienst erwiesen“, so Dr. Seifert. In den schwierigen Anfängen des ABiD und auch in den folgenden Jahren half sie immer, wenn ihre Hilfe gefragt war.
Dr. Sabine Bergmann-Pohl setzte sich schon in der DDR für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein und hat großen Anteil daran, dass nach der Wiedervereinigung ein Benachteiligungsverbot von Menschen aufgrund ihrer Behinderung ins überarbeitete Grundgesetz aufgenommen wurde. Persönliche Betroffenheit sensibilisierte die Ärztin besonders für die Ausgrenzung dieser Menschen: Ihre Tochter ist geistig behindert. Nach 25 Jahren verabschiedet sich die Schirmherrin aus dem Amt. „Auch wenn ich meinen Schirm zuklappe, so bedeutet das nicht, dass ich mich nicht weiter für Ihre Belange einsetze, da können Sie sicher sein“, versprach Dr. Sabine Bergmann-Pohl.
Bildunterschrift:
Dank Schirmherrin1:
Marcus Graubner, stellvertretender ABiD-Vorsitzender, überreicht Dr. Sabine Bergmann-Pohl eine Ehrenurkunde als Dankeschön. Vorn rechts: Dr. Ilja Seifert.
Dank Schirmherrin2:
Mit einer Ehrenurkunde bedankte sich der ABiD bei Dr. Sabine Bergmann-Pohl. Rechts: Vorsitzender Dr. Ilja Seifert, links sein Stellvertreter Marcus Graubner.