Die heilsame Wirkung von Fenchel

von: Von Antje Szardning

3137_Fenchel_web KopieDer Fenchel ist eine echte Vitamin C-Bombe

Schon im Mittelalter wurde über die wohltuende Wirkung von Fenchel als Heilpflanze berichtet. Botanisch gesehen wird er der Familie der Doldenblütler zugeordnet. Die bekannteste Art ist der Echte Fenchel mit seinen 2 Varietäten – dem Gewürzfenchel zum Würzen und zur Zubereitung von Tee, und dem Gemüsefenchel, einer Knolle mit zwiebelartig verdickten Blättern, der anisartig und mild-süßlich schmeckt. Der Gemüsefenchel wird wegen seiner Gestalt auch dem Zwiebelgemüse zugeordnet.
Das Fenchelöl – der Hauptwirkstoff
Die Heilwirkung des Fenchels, aber auch der spezielle Geschmack und Geruch werden von dem speziellen Fenchelöl verursacht. Das ist ein ‚ätherisches Öl’, also ein natürlicher Pflanzenextrakt mit charakteristischem Geruch. Das Fenchelöl ist eigentlich ein Gemisch mit vielen verschieden ätherischen Ölen, unter anderem mit Anethol und Fenchon. Man findet es hauptsächlich in den Samen.
Außerdem sind noch Flavonoide, also bioaktive Pflanzenfarbstoffe im Fenchel zu finden.
Die Heilwirkung besteht in erster Linie in der krampflösenden und keimtötenden, das heißt entzündungshemmenden Wirkung. Bei einer Erkältung mit trockenem Husten führt Fenchel zum Abhusten des Schleims, da er in den Bronchien gelöst wird. Tipp: Bei Heiserkeit hilft Fencheltee mit Honig!
Fenchel regt aber auch die Verdauung und somit den Appetit an. Er fördert die Durchblutung und hilft bei Völlegefühl und Blähungen. Bei starken Beschwerden kann man auch direkt den Bauch mit etwas Fenchelöl einreiben, das mit anderem fetten Öl verdünnt wurde.
Das Anethol speziell regt die Leber- und Nierenaktivität an und hilft allgemein bei Lebererkrankungen.
Fenchel kann seine Wirkung als Gewürz, Tee, Arznei, aber auch als Gemüse entfalten.
Er provoziert selten Allergien.
Aber Vorsicht ist geboten bei reinem Fenchelöl. Es ist nur stark verdünnt anzuwenden.

Vitaminbombe
Der Gemüsefenchel hat die Form einer Knolle – wobei der essbare Teil aus den breiten, fleischigen ‚Speicherblättern’ besteht. Neben dem charakteristischen Geschmack besitzt er viele Vitamine, wie Folsäure, die Vitamine K, C, E, sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Mangan. Der Vitamin C–Gehalt ist doppelt so hoch wie bei Orangen.
Der Gemüsefenchel ist auch sehr kalorienarm.
Er wird roh als Salat, gedünstet als Gemüse oder in Suppen und gern als Beilage zu Fisch verwendet.
Verwendungsmöglichkeiten: Neben dem Pfefferminz-, Hagebutten- und Kamillentee zählt der Fencheltee zu den meist getrunkenen Kräuterteesorten. Seine Zubereitung erfolgt mit den Fenchelsamen. Als Tages- oder Frühstückstee ist die Mischung zu gleichen Teilen aus Fenchel, Anis und Kümmel zu empfehlen.
Die Samen können auch als Gewürz für Speisen verwendet werden. Das ist hauptsächlich in Asien der Fall. In Indien werden Fenchelsamen dagegen nach dem Essen sogar als Erfrischungsmittel für Mund und Atemwege gekaut. Bei uns wird der Fenchelsamen eher für Brot, Fleisch und Wurstwaren verwendet. Es gibt noch zahlreiche andere Darreichungsformen, wie zum Beispiel als Bonbons, in Zahnpasta, Seife und Salami. Selbst für Liköre oder in Spirituosen, etwa für Pastis oder Absinth wird der Fenchelgeschmack genutzt.