Der Berliner Behindertenverband (BBV) wurde im Januar 1990, nur drei Monate nach Mauerfall, gegründet und feiert daher diesen Monat sein 25-jähriges Jubiläum. Ebenfalls vor 25 Jahren erschien die erste BBV-Verbandszeitung, die heutige Berliner Behindertenzeitung (BBZ). Insofern handelt es sich um ein Doppeljubiläum, welches BBV und BBZ das ganze Jahr über mit den unterschiedlichsten Angeboten und Aktionen feiern werden.
Neben einem Festakt, zu dem am 25. Januar zahlreiche Prominenz aus der Berliner Politik und der Behindertenbewegung eingeladen sind, wird es auch weitere Aktionen geben. So ist für den Sommer eine ganz besondere BBZ-Sonderausgabe geplant, die das Wirken des Berliner Behindertenverbands in den letzten 25 Jahren in all seinen Facetten beleuchten wird. Daran wird bereits heute fieberhaft gearbeitet.
Besondere Zielstellung
Als die Gründungsmitglieder den Berliner Behindertenverband vor 25 Jahren ins Leben riefen, war eine ganz besondere Zielstellung festgelegt worden: Man wollte „Ansprechpartner und Interessenvertreter von Menschen mit Behinderung sein“, so die Satzung. Dabei spielte die Art der Behinderung, wie dies in vielen anderen Vereinen der Fall ist, beim BBV keine Rolle. Vielmehr versteht sich der BBV als ein Verband, der sich behinderungsübergreifend für betroffene Menschen einsetzt. „Ich bin froh, dass bereits bei der Gründung dieser wichtige Ansatz verfolgt wurde. Ich finde es nach wie vor genial, dass im BBV jeder Betroffene eine Heimat findet, unabhängig davon, welche chronische Krankheit oder Behinderung das Mitglied hat. Das macht unseren Verein bunt und erweitert unseren Horizont“, so der BBV-Vorsitzende Dominik Peter.
Und Petra Mach, die stellvertretende Vorsitzende, weist auf eine weitere Besonderheit des BBV hin: „Ich bin besonders stolz darauf, dass der BBV wirklich inklusiv ist. Denn eine nicht unerhebliche Anzahl unserer Mitglieder hat keine Behinderung, sondern setzt sich für die gleichen Ziele wie der BBV ein und ist daher Mitglied geworden. Das spiegelt auch der aktuelle Vorstand wider. Ihm gehören Mobilitätseingeschränkte oder Sehbehinderte – so wie ich selbst – genauso an, wie Nichtbehinderte.“
Zur bisherigen Entwicklung der Berliner Behindertenbewegung hat auch die Verbandszeitung, die „Berliner Behindertenzeitung“, einen nicht unerheblichen Anteil beigetragen. Mit ihrem kritischen Journalismus ist sie häufig unbequem. Sie zeigt aber Wirkung. Viele Abgeordnete des Berliner Abgeordnetenhauses oder der Bezirksversammlungen beziehen sich bei Anfragen oder bei Debatten immer wieder auf BBZ-Artikel. „Für mich ist die BBZ längst zu einem zuverlässigen Sprachrohr der Behindertenbewegung geworden“, so Dominik Peter.