Die deutsche 4×100-Meter-Staffel der Klasse T42-47 hat Gold bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro gewonnen. Markus Rehm, David Behre, Felix Streng und Johannes Floors sprinteten in paralympischem Rekord von 40,82 Sekunden ins Ziel und hielten dem großen Druck stand, den sie sich selbst gemacht hatten. Silber ging in 42,04 Sekunden an Gastgeber Brasilien, Bronze an Japan in 44,16 Sekunden.
Die USA mit Jerome Singleton, Jarryd Wallace, Jaquvis Hart und Hunter Woodhall überquerten die Ziellinie als Erstes mit Weltrekord, wurden aber nachträglich wegen eines Wechselfehlers von Wallace auf Hart disqualifiziert. Behre sagte: „Das sind heiße Wechsel, da kann sowas passieren. Wir trainieren das jeden Dienstag in Leverkusen zusammen, weil unser Trainer Karl-Heinz Düe da voll auf die deutschen Tugenden setzt, alles richtig zu machen. Er ist ein alter Fuchs, er wusste, dass wir es über die Wechsel schaffen können.“ Streng, der die zwei Tage davor noch erkältet das Bett gehütet hatte, fügte hinzu: „Die Amerikaner kamen danach trotzdem und haben uns gratuliert, das war eine große Geste. Wir haben auch großen Respekt vor ihnen und freuen uns auf die nächsten Rennen gegen sie.“
Startläufer Markus Rehm kam gut aus dem Block und übergab den Stab sauber an David Behre, der auf der Gegengerade Druck machte. 100-Meter-Bronzegewinner Felix Streng, der als einziger bei diesen Spielen bereits eine Medaille geholt hatte, kam gut durch die Kurve und lag sogar in Führung, drückte Johannes Floors den Staffelstab in die Hand und pushte ihn auf die Zielgerade. Floors sprintete hinter Woodhall über die Ziellinie, doch nach der Ehrenrunde erfuhr auch die deutsche Weltmeisterstaffel von 2015 von ihrem Paralympics-Sieg. Rehm sagte: „Ich war schon mit Silber zufrieden, weil wir Europarekord gerannt sind. Aber draußen sind alle ausgerastet – und als es dann Gold wurde, war es einfach nur krass.“
Ganz starke Geste: Weil Streng gesundheitlich schon angeschlagen war und Floors sich beim Jubeln verletzt hatte, verzichteten alle vier darauf, zur Feier des Tages ins Deutsche Haus zu gehen. Rehm sagte: „Entweder wir feiern dort als Kollektiv oder eben nur im kleinen Rahmen bei uns im Dorf.“
Irmgard Bensusan gewinnt Silber über 400 Meter
Irmgard Bensusan hat im 400-Meter-Rennen der Klasse T44 Silber gewonnen und damit ihre erste Paralympics-Medaille geholt. Die gebürtige Südafrikanerin, die erst seit zwei Jahren für Deutschland startet und beim TSV Bayer 04 Leverkusen unter Karl-Heinz Düe trainiert, rannte nach 59,62 Sekunden ins Ziel und musste sich nur der Französin Marie-Amelie Le Fur geschlagen geben, die in 59,27 Sekunden Weltrekord lief.
Behre holt Bronze, Floors mit Bestzeit über 200 Meter
David Behre und Johannes Floors haben exakt eine Stunde und 51 Minuten nach dem Gewinn der Goldmedaille mit der 4×100-Meter-Staffel die blaue Bahn im Olympiastadion von Rio de Janeiro (Brasilien) erneut gerockt: Behre rannte in Europarekord von 21,41 Sekunden zu Bronze, Johannes Floors in 21,81 Sekunden zu persönlicher Bestleistung.
Silber bei Paralympics-Debüt für Valentin Baus
Der 20-jährige Bochumer Valentin Baus hat im paralympischen Tischtennis-Wettbewerb der Wettkampfklasse 5 die Silbermedaille gewonnen. Im Finale unterlag er der Nummer 1 der Weltrangliste, Cao Ningning aus China, in drei engen Sätzen. Zum vollständigen Artikel geht es hier.
Rollstuhlbasketball Damen: Nach Sieg über Argentinien Gruppenerster
Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen hat nach einem ungefährdeten 59:20 (21:6/32:8/49:20) Erfolg über Underdog Argentinien Platz eins in der Vorrundengruppe A sicher. Im Viertelfinale der Paralympics von Rio de Janeiro wartet nun am Dienstag Frankreich auf das deutsche Team.
Goalball: Trotz Niederlage ins Viertelfinale
Das Wichtigste vorweg: Deutschlands Goalballer haben ihr Ziel erreicht und den Einzug ins Viertelfinale geschafft. Zwar musste sich das Team von Cheftrainer Johannes Günther gegen routinierte Schweden in der Future Arena mit 5:9 geschlagen geben, doch ist es aufgrund der Ergebnisse der anderen Teams und der Gruppenkonstellation nicht mehr von Platz vier zu verdrängen.
Deutsche Segler starten in Paralympische Regatta
Die deutschen Segler sind heute gut in die Paralympische Regatta gestartet. Der 50-jährige Heiko Kröger aus Hamburg konnte im Kielboot mit Einerbesatzung (2,4mR) bei seiner fünften Teilnahme mit einem zweiten und dritten Platz einen guten Einstieg in die Regatta verbuchen. Im ersten Rennen holte er mit 16 Sekunden Rückstand auf die Britin Helena Lucas den zweiten Platz, der Australier Matthew Bugg kam mit 34 Sekunden Rückstand auf Kröger ins Ziel.