Für Vielfalt im Arbeitsleben

Aktion Mensch ist 2000. Unterzeichner der Charta der Vielfalt.

von: Siegurd Seifert

Aktion MenschDie Aktion Mensch bekennt sich zur Charta der Vielfalt und setzt damit ein Zeichen für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der Arbeitswelt. Damit zählt die Charta der Vielfalt aktuell 2.000 Unterzeichner deutschlandweit.

Wenn sie in ihr Büro kommt und einen großen Berg Unterschriftsmappen auf ihrem Schreibtisch liegen sieht, weiß sie schon: Es geht mal wieder um die Charta der Vielfalt, erzählt Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Für die Aktion Mensch unterzeichnete am 4. Februar Armin v. Buttlar,  der Vorstand der Soziallotterie, die Charta der Vielfalt als 2.000 Arbeitgeber.
„Ob Mann oder Frau, Migrantin oder nicht, mit oder ohne Behinderung: Die Chancen auf eine Arbeitsstelle, auf eine gute Schule, auf Spaß und Mobilität in der Freizeit sind ungleich verteilt. Dabei scheitert diese Teilhabe häufig an Barrieren – nicht nur auf Straßen und in Treppenhäusern, sondern auch in den Köpfen“, sagt Armin v. Buttlar. Dies gelte auch für die Arbeitswelt, einem wichtigen Handlungsfeld für die Aktion Mensch.
Viele Arbeitgeber befürchten bei einer Anstellung von Menschen mit Behinderung zusätzliche Probleme und Kosten. Das Gegenteil kann jedoch der Fall sein, wenn Arbeitgeber Menschen mit Behinderung ihren Stärken entsprechend einsetzen. „Das ist nicht nur ein sinnvoller Schritt gegen den Fachkräftemangel, sondern auch ein Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit“, so von Buttlar weiter.
Die Aktion Mensch setzt sich seit mehr als 50 Jahren dafür ein, dass Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe zusammen leben. Ziel ist, dass jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten selbstbestimmt leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.
Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration begrüßte den neuen Unterzeichner: „Ich freue mich, dass die Aktion Mensch die Charta der Vielfalt als 2000. Organisation unterzeichnet hat. Sie setzt damit ein klares Zeichen dafür, dass ganzheitliche Inklusion ein selbstverständlicher Bestandteil jeder Arbeitskultur sein sollte. Dabei meint Inklusion, dass alle Beschäftigten Wertschätzung erfahren und sich auf Augenhöhe begegnen. Gleiche Augenhöhe in der Arbeitswelt brauchen wir für alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, mit oder ohne Einwanderungsgeschichte.“ Zugleich äußerte sich Özoğuz erfreut über das kontinuierliche Wachstum der Gruppe der Unternehmen und Institutionen, die die Charta der Vielfalt unterzeichneten. Die Charta war im Jahr 2006 von vier Unternehmen ins Leben gerufen worden.
Die Unterzeichnung fand in der Schankhalle Pfefferberg statt. Dieser Ort wurde mit Bedacht gewählt. Die Schankhalle ist ein Integrationsbetrieb und gehört als hundertprozentige Tochter zum VIA Verbund. Sie wird durch die Aktion Mensch und das Integrationsamt unterstützt.

Der Verein Charta der Vielfalt e.V. tritt als Unternehmensinitiative seit 2010 dafür ein, Diversity Management fest in der deutschen Wirtschaft zu verankern. 2.000 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 7,4 Milliionen Beschäftigten haben die Selbstverpflichtung Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet und tragen dazu bei, Diversity Management in Deutschland gezielt zu fördern.

Die Aktion Mensch e.V. ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als 3,5 Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.