Geht nicht – gibt’s nicht! Kommunikation macht mobil

Fachtagung der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen

von: Berliner Behindertenzeitung

_MG_3268 Kopie Innovative Kommunikationstechniken und Respekt vor der Selbstbestimmung geistig beeinträchtigter Menschen können kommunikative Teilhabe möglich machen. Davon konnten sich die Besucherinnen und Besucher auf der Fachtagung „Geht nicht – gibt’s nicht! Kommunikation macht mobil“ am 28. Mai 2015 im Berliner Hotel Aquino überzeugen. Insbesondere das einzigartige Konzept kam an: Teilhabe wurde nicht nur diskutiert, sondern war auch bei der Fachtagung selbst erlebbar: Auf Augenhöhe diskutierten Fachleute und „Experten in eigener Sache“ über die Themenbereiche, 44 der 130 Fachtagungsgäste waren Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung.

Über alle Grenzen hinweg diskutierten die Tagungsgäste an den runden Tischen, zeigten, wie unkompliziert kommunikative Teilhabe sein kann. Sabine Wilden, Initiatorin und Gastgeberin der Fachtagung: „Menschen mit und ohne Behinderung haben gemeinsame Kommunikationswege gesucht und gefunden, sowohl inhaltlich, als auch durch das Gespräch miteinander. Die so entstandene Atmosphäre gelebter Inklusion war einfach einmalig.“ Für Auflockerung zwischen den Vorträgen sorgten zudem die Improvisationskünstlerin und -künstler von Theatersport Berlin und so für die vielleicht schönste Art der Kommunikation, das gemeinsame Lachen.

FrauWilden und Herr Lachwitz Kopie

Frau Sabine Wilden, Fachbereichsleiterin für geistig beeinträchtigte Menschen der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen zusammen mit dem Präsidenten von Inclusion International, Klaus Lachwitz.

Damit diese Art der Kommunikation auch im Alltag funktioniert, zeigten gleich mehrere Referenten innovative Kommunikationshilfen und -techniken auf, so wie den von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen entwickelte Ideenkoffer, oder das erprobte Bildersystem, Picture Exchange System (PECS), das Pädagogin Dr. Brita Schirmer vorstellte. Über die neueste Technik in Sachen unterstützender Kommunikation referierten Eva Kupfner, Leiterin der Beratungsstelle LIFEtool und der Computertrainer Karl Bäck von Atempo aus Graz.

Weitere Beiträge von Jens Janasch von den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) und von Heidemarie Kröger von der Kulturloge zeigten, wie Teilhabe in Job und Freizeit bereits funktioniert. Prominentester Gast war zweifelsohne der Präsident von Inclusion International, Klaus Lachwitz, der mit einem Überblick über gesetzliche Missstände und weltweite Entwicklungen gesellschaftlicher Teilhabe die Fachtagung gebührend abschloss.