Zu großen Risikofaktoren für die menschliche Gesundheit zählen auch der Konsum von Alkohol und Tabak. Circa 9,5 Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Bei etwa 3,3 Millionen Menschen liegt laut einer aktuellen Studie ein Alkoholmissbrauch oder eine Alkoholabhängigkeit vor. Obwohl immer weniger Menschen in Deutschland rauchen und obwohl das Rauchen unter Jugendlichen offenbar schon länger nicht mehr angesagt ist, sterben noch immer jährlich etwa 110.000 Menschen an den direkten Folgen des Rauchens und werden etwa 3.300 Todesfälle durch Passivrauchen gezählt. Raucherinnen und Raucher verlieren durchschnittlich über zehn Jahre ihrer Lebenserwartung, so das Bundesministerium für Gesundheit.
Was kann bei einem Rauchstopp helfen?
Während eine Mehrheit der Raucherinnen und Raucher mit dem Rauchen aufhören kann, ohne Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen, steht für andere, die auch rauchfrei werden möchten, eine Vielzahl unterschiedlicher Beratungsangebote und Entwöhnungshilfen zur Verfügung. Auf der Internetseite www.anbieter-raucherberatung.de kann man sich über verschiedene Anbieter und Methoden in Deutschland informieren, über das sogenannte Rauchfrei Programm, Rauchersprechstunden, die Tabakentwöhnung durch Ärztinnen bzw. Ärzte, die verhaltenstherapeutische Methode oder auch über medikamentöse Therapien. Auch auf den Seiten von www.rauchfrei-info.de lassen sich Möglichkeiten zur Unterstützung des eigenen Rauchstopps finden. Für Menschen, die das Telefon als Medium vorziehen, berät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auch telefonisch unter der Telefonnummer 0800/831 31 31 (kostenfrei) zur Rauchentwöhnung. Viele Krankenkassen bieten sogenannte Rauchfrei-Kurse an.
Solche Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, kann sich lohnen, da nach einem Rauchstopp unter anderem
– die körperliche Leistungsfähigkeit steigt,
– das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bereits 24 Stunden nach der letzten Zigarette sinkt,
– die Durchblutung, vor allem von Armen und Beinen, sich verbessert,
– die Anfälligkeit für Erkältungen zurückgeht und das Risiko für Gefäß- und Krebserkrankungen sinkt.
Wie viel Alkohol ist zu viel?
Obwohl hier für die Überschrift auf das Wort „Alkoholstopp“ verzichtet wurde, obwohl es auch im Folgenden nicht um den totalen Verzicht auf Alkohol gehen soll, ist ein solcher unseres Erachtens durchaus möglich, auch wenn Alkohol hierzulande an vielen gesellschaftlichen Orten zu zahlreichen Anlässen getrunken wird. Als zentrales Problem begreift das Bundesministerium für Gesundheit aber einen zu hohen Alkoholkonsum: „Doch hoher Alkoholkonsum ist auch mit vielen Gefahren verbunden. Nicht nur kann er abhängig machen, wenn er im Übermaß konsumiert wird. Alkoholmissbrauch schädigt auch die Leber und die Gefäße und erhöht die Gefahr von Unfällen, zudem steigt das Krebsrisiko.“ Hingewiesen werden soll hier auch darauf, dass für Menschen mit manchen neurologischen Erkrankungen Alkohol, manchmal schon eine kleine Menge, eine Zunahme der Krankheitserscheinungen mit sich bringen kann. Es sollte deshalb eher gemieden werden.
Für die Allgemeinheit gilt gemäß dem „Ratgeber zur Prävention und Gesundheitsförderung“ des Bundesministeriums für Gesundheit: „Frauen sollten höchstens ein Standardglas Alkohol pro Tag trinken, Männer maximal zwei Standardgläser. Als Standardglas gilt ein kleines Bier oder ein kleines Glas Wein. Dies entspricht einer Menge von maximal 12 Gramm bzw. 24 Gramm reinem Alkohol. Für einen risikoarmen Konsum sollten Sie zusätzlich an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten.“
Doch nicht nur die gesundheitlichen, sondern auch die sozialen Folgen einer Alkoholabhängigkeit sind meist gravierend. Sie werden dies auch dadurch, dass viele Menschen ihre Alkoholabhängigkeit lange vor sich selbst leugnen. Verwandte, Freunde oder Kolleginnen bzw. Kollegen trauen sich oft viel zu lange nicht, Betroffene anzusprechen. Gerade dies ist von großer Bedeutung, um Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit zu einer Therapie anzuregen.
Welche Folgen hat Alkoholkonsum für Seniorinnen bzw. Senioren?
Besonders der älter werdende Körper ist durch einen zu hohen Alkoholkonsum stark gefährdet. Denn mit zunehmendem Alter sinkt der Wasseranteil im Körper, so dass sich die gleiche Menge Alkohol bei älteren Menschen auf weniger Körperflüssigkeit verteilt und so zu einem höheren Alkoholspiegel führt. Da oft auch die Leber nicht mehr so gut wie früher arbeitet, können jetzt schon kleine Mengen Alkohol betrunken machen.
Bei Seniorinnen und Senioren erhöht sich mit dem Konsum von Alkohol die Gefahr zu stürzen oder Unfälle zu erleiden und sich zu verletzen. Außerdem verschlechtert sich für ältere Menschen neben der körperlichen Leistungsfähigkeit auch die geistige. Ein weiteres Problem besteht für ältere Menschen darin, dass es problematische Wechselwirkungen zwischen bereits eingenommenen Medikamenten und Alkohol geben kann: Manche Medikamente können unter Alkoholeinfluss ihre Wirkung verlieren, andere können in Verbindung mit Alkohol sogar lebensbedrohliche Wirkungen haben. Besonders gefährlich ist die Kombination von Alkohol mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva.
Auf den Seiten der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen lassen sich Informationen zum Problem von Alkoholkonsum im Alter finden: www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum-im-alter