Einen Tag, bevor am 18. September die Paralympische Flamme erlosch, hatte die „Grande Dame“ des Paralympischen Sports, die 63-jährige Marianne Buggenhagen, ihren letzten Wettkampf ihrer langen Sportkarriere. Und sie gewann mit ihrem Diskus und 24,56 Metern die Silbermedaille. Sieben Mal nahm die Leichtathletin aus Berlin an Paralympischen Spielen teil, 62 Medaillen gewann sie bei Paralympics sowie Welt- und Europameisterschaften. Über 150 Landesmeistertitel in der Leichtathletik, im Rollstuhlbasketball, im Schwimmen und im Tischtennis konnte sie erringen. Marianne Buggenhagen: „Das war meine letzte Medaille, mein letzter Wettkampf. Die jungen Athletinnen müssen an mir vorbeikommen, ich habe heute noch mal gezeigt, was möglich ist, wenn man hart an sich arbeitet. Es ist nie zu spät, Sport zu treiben.“
Leider gingen nicht alle Hoffnungen und Erwartungen des 14-köpfigen Teams aus Berlin in Rio auf. Aber auch zwei andere Paralympiker aus Berlin waren in Rio de Janeiro erfolgreich: Tom Kierey gewann Silber im Kajak-Sprint über 200 Meter. Eine zehntel Sekunde fehlte ihm zum Schluss für die Goldmedaille. Der Leichtathlet Thomas Ulbricht konnte sich mit einem starken Schlussspurt in 11,39 Sekunden die Bronzemedaille über 100 Meter sichern. Dazu gratulieren der Berliner Behindertenverband und die BBZ sehr herzlich.
Nun beginnt der nächste olympische und paralympische Zyklus mit Blick auf die Sommerspiele 2020 in Tokio. Damit verbunden auch die Diskussion um die künftige Förderung des Spitzensports für Menschen mit und ohne Behinderungen durch Bund und Länder, die Frage, wie man wirkungsvoll(er) gegen Doping im Sport vorgehen kann und wie man den Leistungssport noch besser mit dem Breiten- und Schulsport verknüpft.