IRMA: Mobil in Beruf und Freizeit

von: Berliner Behindertenzeitung

Fahrzeugumbau von Paravan

Fahrzeugumbau von Paravan.

Das Führen von Fahrzeugen aller Art ist in unserer von Mobilität geprägten Welt unverzichtbar geworden. Auch und gerade beruflich ist ein Führerschein oftmals unerlässlich. Wie aber können sich Behinderte auf dem Arbeitsmarkt behaupten, wenn sie körperlich eingeschränkt sind und ein Auto „von der Stange“ nicht fahren können? Auf diese Frage gibt die Mobilitätsmesse IRMA in Bremen eine Antwort. Vom 27. bis 29. Juni 2014 können sich Menschen mit Behinderung und Senioren über die neuesten Entwicklungen auf dem Rehamarkt informieren. Einer der Schwerpunkte sind auch in diesem Jahr die Auto- und Fahrzeugumbauten. Die Technik, die es Querschnittsgelähmten ermöglicht, ein Fahrzeug zu steuern, wird ständig komfortabler und ausgefeilter. Jedoch muss sie häufig individuell an die Bedürfnisse und körperlichen Gegebenheiten des Fahrers angepasst werden. Die Aussteller der IRMA bieten dafür die passenden Lösungen.

Die Autoumbauer achten heute viel mehr als noch vor einigen Jahren auf Stil und ein ansprechendes Design. Dass diese trotzdem technisch auf höchstem Niveau sind und die gesetzlichen Vorschriften meist übererfüllen, ist für die Hersteller eine Selbstverständlichkeit. Auf der Grundlage einer hervorragenden Praktikabilität sind die Möglichkeiten, die das Ein- und Aussteigen, das Lenken/Bremsen/Beschleunigen/Kuppeln oder die allgemeine Bedienung des Fahrzeugs erhöhen, mit moderner Ingenieurskunst fast grenzenlos.

Dies zeigt sich auch und vor allem in Sonderanfertigungen. Gerade aus beruflichen Gründen müssen auch mobilitätseingeschränkte Menschen meist mehr steuern können als „nur“ ein Auto. Ein besonders beeindruckendes Beispiel bietet dazu der Aufbauservice Petersen (A.S.P.) aus Parchim an Stand D24 in Halle 6. A.S.P. präsentiert auf der IRMA einen umgebauten Traktor des Herstellers Massey Ferguson, der mit einem linearen Personenlift ausgestattet ist, welcher an der Außenseite angebracht wurde. Dieser wird nach dem Umstieg eingefahren, so dass mit dem Traktor alle anfallenden Arbeiten in Forst-und Landwirtschaft erledigt werden können. Die Tür und der Lift des Traktors können mit Hilfe von Funk- (Außen) und Kabelfernbedienung (Innen) gesteuert werden.

Wer sich für ein behindertengerechtes Fahrzeug interessiert, sollte auf branchenerfahrene Werkstätten sowie auf eine hierfür spezifische Produktpalette an Hilfsmitteln für Senioren und notwendige Umbauten für Schwerstbehinderte achten. Die IRMA bietet Interessierten die Möglichkeit, Ausstellungsstücke wie Fahrzeuge mit Heckausschnitt, Rollstuhl-verladesysteme, Schwenksitze und Spezialanfertigungen zu testen und ermöglicht eine fachgerechte Beratung direkt beim Umbauer. Unter den 14 Ausstellern zum Thema Fahrzeugumbauten sind unter anderem die Paravan GmbH aus Aichelau (D17), Petri und Lehr aus Dietzenbach (F24), AfB Kaman Reha GmbH aus Geesthacht (D10) und AMF-Bruns aus Apen (D27, alle in Halle 6) vertreten. Sie können die Bedürfnisse anhand des Grades der Behinderung fachgerecht einschätzen und bieten individuelle Lösungen. Es ist durchaus auch so, dass viele Senioren ihre Situation nicht wirklich wahr haben wollen. Für niemanden ist es leicht, hinzunehmen, wenn im Alter der eigene Körper mehr und mehr Unterstützung benötigt. Die ausstellenden Firmen gehen in solchen Fällen sehr behutsam vor und zeigen die Vorteile ihrer Fahrzeuge im täglichen Unterwegssein auf.

Die über 110 Aussteller der IRMA wissen: Kein Mensch gleicht dem anderen. Deshalb müssen für besondere Menschen individuelle Lösungen geschaffen werden. Somit wird auf der größten Rehamesse im Norden Deutschlands nahezu alles geboten, was das Leben trotz Behinderung erleichtert. Neben Firmen und Sanitätshäusern, die sich auf Prothesen und Orthesen spezialisiert haben, ist auch das Thema „Kinderreha“ mit speziell auf die Kleinen entwickelten Rollstühlen, Kindersitzen und Alltagshilfen ein Themenschwerpunkt der diesjährigen IRMA.

Wer barrierefreie Urlaubsmöglichkeiten sucht, kann sich von 20 namhaften Reiseveranstaltern, Hotels, Ferienhausanbietern und Urlaubsregionen beraten lassen. Weiter gibt es drei Testparcours, auf denen Besucher Rollstühle, Spezialräder, Handbikes und Scooter testen und Probe fahren können.

Neben der Messeausstellung bietet die IRMA ein attraktives Unterhaltungs-programm. So stehen beispielsweise Ausfahrten, die der Bremer Verein Crazy Run e.V. im Rahmen der Reha- und Mobilitätsmesse IRMA veranstaltet, auf dem Programm. Außerdem werden Rollstuhlbasketball, Rollstuhltanz und andere Behindertensportarten live vorgeführt, täglich gibt es eine Tombola mit tollen Sachpreisen und am Abend des 28. Juni 2014 findet eine Messeparty mit Buffet und Livemusik für die Besucher und Aussteller statt. Weitere Informationen unter www.mobilitaetsmesse.de.

INFO: IRMA 27. bis 29. Juni 2014, im Messe- und Congress-Centrum Bremen, (Bürgerweide/Theodor-Heuss-Allee) nur etwa 400 Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Ausreichend Parkplätze gegen Gebühr direkt vor den Messehallen. Öffnungszeiten täglich von 10.00 Uhr-18.00 Uhr. Eintrittspreise 5,- Euro, Begleitpersonen von behinderten Besuchern frei. Über 110 Aussteller präsentieren in den drei Tagen die neuesten Entwicklungen auf dem Rehamarkt. Ob Rollstühle, Handbikes, Elektroscooter, Gehhilfen, Pflegebetten, nützliche Hilfsmittel für den Alltag, barrierefreies Reisen – auf der inzwischen größten Rehamesse im Norden Deutschlands wird nahezu alles geboten, was das Leben trotz Behinderung erleichtert. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Fahrzeugumbauten, darunter auch ein Traktor mit Hebelift, mit dem alle in Forst-und Landwirtschaft anfallenden Arbeiten erledigt werden können.
Weiter im Fokus steht das Thema Kinderreha. Darüber hinaus wird es drei Testparcours geben, auf denen Spezialräder, Handbikes und Scooter getestet und Probe gefahren werden können. Einige Behindertesportvereine aus der Region laden dazu ein, diverse Behindertensportarten anzusehen oder selbst auszuprobieren.