Ob als Wochenendtripp oder als Station auf einer Andalusien-Rundreise: Malaga hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem der abwechslungsreichsten Urlaubsziele an der Costa del Sol gemausert.
Malaga ist ideal für Streifzüge auf eigene Faust. Wer sich durch die stimmungsvollen Straßen und über die Plätze der Altstadt treiben lässt, findet überall Cafés und Bodegas, Bars und Restaurants. Und ganz nebenbei kommt man zwangsläufig an einigen der herausragendsten Sehenswürdigkeiten vorbei. An der Plaza de Merced zum Beispiel, einem imposanten weiten Platz mit prächtig herausgeputzten Häusern aus den letzten beiden Jahrhunderten. In einem davon wurde Pablo Picasso, der berühmteste Sohn der Stadt geboren. Wie in seiner Kindheit, bevölkern noch immer Tauben den Platz, die ihn zu seinen allerersten Skizzen inspiriert haben.
Nur einen kurzen Spaziergang entfernt, im Museo Picasso, kann man die Entfaltung des Genies nachvollziehen, angefangen von seinen frühsten Studien und Zeichnungen bis hin zu den abstrakten Meisterwerken (C/San Augustin 8). Zudem ist das Museum komplett barrierefrei.
Dem zweiten, ebenfalls weltberühmten Sohn der Stadt begegnet man nur wenige Gassen weiter. Wenn Antonio Banderas nicht gerade selbst bei seinen zahlreichen Besuchen in Malaga weilt, so sind doch zumindest die handsignierten Weinfässer und Fotos von Antonio Banderas in der Bodega El Pimpi zu sehen (C/Grenada 62). Das El Pimpi ist nicht einfach nur eine Tapas-Bar, es ist eine Institution. Von Touristen und Einheimischen gleichermaßen geschätzt wegen seiner lebhaften Atmosphäre. Wer die traditionelle Dekoration etwas genauer in Augenschein nimmt, entdeckt Fotos von Stars und Sternchen, altem und neuem Geldadel aus mehreren Jahrzehnten. Hier bekommt man eine Ahnung, dass das El Pimpi womöglich immer noch eine Attraktion sein wird, wenn der Stern von Banderas schon längst nicht mehr so hell strahlt.
Wer sich die Tapas stilecht mit Wein oder Sangria hat munden lassen, wird sich beschwingt den Besichtigungen zuwenden. Aber auch ohne alkoholische Unterstützung macht das erste Schlendern durch die Altstadt schnell Lust, sich ein paar der Attraktionen genauer anzusehen. Am besten beginnt man mit einem Spaziergang von der Altstadt hinauf zur Alcazabar, einer (teilweise behindertengerechten) Burg aus dem 11. Jahrhundert, die hoch über der Altstadt thront. Zu ihren Füßen gibt es noch eine kleine Verschnaufpause bei der Besichtigung des Amphitheaters aus römischer Zeit, bevor es den kurzen aber stellenweise steilen Weg hinauf zur Burg geht. Durch zwei imposante Tore gelangt man mitten hinein in die weitläufige, mit Höfen und Gärten ausgestattete Befestigungsanlage. Wer sich den Aufstieg nicht zumuten will oder kann, muss nur einfach rechtsherum am Burgberg entlang gehen. Dort gelangt man zu einem Seiteneingang, der mit einem Lift ausgestattet ist. Ganz gleich auf welchem Wege der Aufstieg erfolgt, ein Besuch des Alcazabars ist in jedem Fall lohnenswert. Allein schon wegen der grandiosen Aussicht. Neben Altstadt und Hafen ist von hier oben auch die berühmte Stierkampfarena aus dem 19. Jahrhundert gut zu sehen. Vom Burgberg muss man nur kurz schlendern, um zu einem weiteren Highlight Malagas zu gelangen, zur Kleinen Einarmigen Dame. Auf spanisch La Manquita, so bezeichnen die Malaquenos liebevoll-spöttisch ihre prächtige Kathedrale. Warum – wird gleich von außen klar. An dem Prunkbau wurde nur einer der beiden geplanten Türme ausgeführt. Sie wurde in einer ehemaligen Moschee errichtet und während mehrerer Jahrhunderte wurde immer wieder an- und umgebaut. Der Stilmix ist entsprechend vielfältig und einiges der Ausstattung gehört zum Feinsten, was sakrale Kunst zu bieten hat. Am besten leiht man sich am Eingang einen Audioguide, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erläutert zu bekommen. Übrigends: Auch die Kathedrale ist barrierefrei zugänglich.
Je nachdem, wie viel Zeit man in Malaga hat, locken neben schönen Geschäften und Cafés auch mehrere lohnenswerte Museen. Drei davon seien hier ans Herz gelegt: Neben dem unvermeidlichen Picasso Museum sollte auch dem Museo Carmen Thyssen eine Visite abgestattet werden, das sich auf spanische Malerei verschiedener Epochen spezialisiert hat (C/Compania 10). Fast noch ein echter Geheimtipp ist das Glasmuseum an der Plazuela Santisimo Cristo De La Sangre 2. Es besteht aus einer privat zusammengetragenen exquisiten Sammlung, die in einem von den Eignern bewohnten Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt wird. Allerdings muss man des Spanischen oder des Englischen mächtig sein, um den Führungen folgen zu können. Beide Museen bieten einen behindertengerechten Zugang an.
Die Fülle der Sehenswürdigkeiten Malagas sollte niemanden schrecken. Zur Erholung von Kunst und Krempel bieten sich vor und zwischen den Besichtigungen auch immer wieder hervorragende Regenerationsmöglichkeiten an. Etwa am Strand. Wer sich gleich einen ganzen Tag am Strand tummeln will, kann die berühmten Strände von Fuengirola oder Torremolinos leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Mietwagen nach etwa zwanzigminütiger Fahrt erreichen. Aber auch Malaga selbst ist mit Stränden gesegnet. Die Strände in den beiden Stadtteilen El Palo und Podregalejo sind so schnell vom Zentrum aus zu erreichen, dass sich selbst noch der Besuch zur Abkühlung am späten Nachmittag oder am frühen Abend lohnt. Zudem ist jeder Strand gut mit Ständen und einfachen Lokalen gesäumt, in denen man sich regionale Spezialitäten zu sehr erschwinglichen Preisen munden lassen kann.
INFO
Anreise
Air Berlin, Easyjet, Germanwings, Iberia und Vueling fliegen nach Malaga. Selbst Lufthansa und Swiss haben die Stadt im Flugplan. Teilweise handelt es sich aber um Umsteigeverbindungen (abhängig von der Fluggesellschaft und dem Abflughafen).
Unterkunftstipp
Mit einem Preisvergleich können bis zu 60 Prozent am Übernachtungspreis einge-spart werden. Dies lässt sich am schnellsten und einfachsten im Internet bewerkstelligen. Beispielsweise beim Internetportal McHotel (www.mchotel.de).
*Hotel Monte Malaga
-Kurzbeschreibung: Modernes 4-Sterne Hotel, welches nur 600 m vom Strand entfernt ist. Das Hotel verfügt über zwei behindertengerechte Zimmer.
-Preise: Ab 40 Euro p.P./DZ (Nebensaison).