In der Zeit von 1949 bis 1975 kam es in Heimen für Kinder und Jugendliche zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Dazu gehörten auch Medikamententests führender Pharmahersteller. Auf Nachfrage der Piratenfraktion zur Situation in Berlin gab es keine befriedigenden Antworten. Jetzt wurde eine neue Untersuchung veröffentlicht, die nahelegt, dass auch in Berlin Medikamentenversuche an Heimkindern durchgeführt wurden.
Dazu Alexander Spies, Fraktionsvorsitzender und sozialpolitischer Sprecher:
„Bei der Aufarbeitung des Unrechts an ehemaligen Heimkindern hat sich der Senat bisher wenig engagiert. Hinweise auf kriminelle Menschenversuche wurden ignoriert. Die Umsetzung des Entschädigungsfonds für Menschen ohne Behinderung ist mangelhaft, der Entschädigungsfonds für ehemalige Heimkinder aus Einrichtungen der Behindertenhilfe noch immer nicht eingerichtet.
Den Hinweisen, dass, anders als in der Antwort auf meine Schriftliche Anfrage dargestellt, doch Medikamententests an Berliner Heimkindern unternommen wurden, muss der nächste Senat dringend nachgehen. Die schweren Versäumnisse der letzten fünf Jahre in diesem Themenbereich müssen aufgearbeitet werden. „
Schriftliche Anfrage der Piratenfraktion:
„Wurden Medikamente an Berliner Heimkindern in den 50er bis 70er Jahren getestet?“ (Drs. 17 / 17905)
Studie von Sylvia Wagner: Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte – Arzneimittelstudien an Heimkindern (S.74)
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