Berlin: Neue U-Bahnen im Anmarsch

von: Dominik Peter

U-Bahn-Modell

Ab 2015 kommen bei der BVG neue Züge zum Einsatz. Auf dem Bild: Ein Holzmodell des IK-Zugs der BVG

Die neuen Züge sollen ab 2015 eingeführt werden. Das Design – insbesondere die barrierefreie Ausstattung der neuen IK-Züge – werden verbessert.

Nutzer des Öffentlichen Personen Nahverkehrs können sich auf die neuen U-Bahnzüge der BVG freuen. Dabei handelt es sich um sogenannte Kleinprofilfahrzeuge (Kurzform IK-Züge), von denen ab 2015 zwei sogenannte Vorserienmodelle auf den U-Bahnlinien U1 und U4 getestet werden. Sowohl für mobilitätseingeschränkte Passagiere als auch für sehbehinderte Passagiere wird es einige Änderungen und Verbesserungen geben. Bewährtes bleibt erhalten und sinnvolle Verbesserungen sind in den IK-Zügen vorgesehen:

1. Bei den IK-Zügen handelt es sich um vierteilige durchgehend begehbare Einheiten, die – wie auch die Vorgänger-Fahrzeuge der H- bzw. Hk-Baureihe – einen niveaugleichen Einstieg vom Bahnsteig in den Wagen ermöglichen.

2. Zudem soll es einen Mehrzweckbereich mit Klappsitzen und einen eigenen Bereich für Rollstühle geben.

3. Ein mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband abgestimmtes Haltestangenkonzept wird ebenfalls vorgesehen.

4. Jeweils im ersten und letzten Zugteil befindet sich ein spezieller großzügiger Bereich für Rollstuhlfahrer (Rollstuhlfahrer können jedoch unabhängig davon selbstverständlich grundsätzlich in allen Fahrgastbereichen der U-Bahnzüge mitfahren).

5. An der ersten und letzten Tür sind (wie bei Bus und Tram) als Leitsystem große Rollstuhlsymbole angebracht und an der zweiten ein Kinderwagensymbol.

6. Um Rollstuhlfahrern die Nutzung der U-Bahnwagen zu erleichtern, markieren Rollstuhl- Intarsien im Fußboden die für sie vorgesehenen Plätze. Anmerkung der Redaktion: Vertreter von Behindertenverbänden – unter anderem auch der BBV, haben vorgeschlagen, dass diese Markierungen etwas größer werden und in Gelb ausgeführt werden.

7. Jeweils im ersten und letzten Zugteil befindet sich vor den Übergangsbereichen jeweils eine Zweier-Sitzgruppe für Kleinwüchsige (Sitzhöhe 40 cm).

8. Es soll eine Netzspinne in Rollstuhlfahrerhöhe angebracht werden.

9. Die neuen Züge werden rund 10 Zentimeter breiter sein und ermöglichen dadurch eine komfortablere Anordnung der Sitzflächen und Mehrzweckbereiche.

10. Weiterhin sind vorgesehen: Eine Luftfederung, die einen erhöhten Fahrkomfort sichert und moderne Fahrgastinformationsgeräte. Die Züge werden zudem komplett mit Videokameras ausgerüstet. Die aus vier durchgehend begehbaren Wagen bestehenden Züge der neuen Baureihe IK sollen circa 330 Fahrgästen Platz bieten.

Die BVG hat die neue Baureihe der regelmäßig tagenden „AG Bauen und Verkehr barrierefrei“ vorgestellt. In dieser AG sind zahlreiche Behindertenverbände vertreten. Im Rahmen dieser Vorstellung gaben Vertreter Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Ergänzungswünsche der BVG mit auf dem Weg (siehe hierzu auch Punkt 5). Man darf gespannt sein, welche davon bis 2015 noch umgesetzt werden. Eines scheint aber jetzt schon klar zu sein: Mit der neuen Baureihe wird ein großer Schritt in die richtige Richtung erfolgen.