Kurz vor Weihnachten traf im Büro des Berliner Behindertenverbands ein sehr ungewöhnlicher Brief ein. Verfasser des Briefs waren Schüler der Klasse 6a der Grundschule am Kollwitzplatz (Prenzlauer Berg). Die Schüler hatten sich im Unterricht mit dem Thema „Behinderung“ befasst. Unter anderem auch mit einem Artikel über den Vorsitzenden des Berliner Behindertenverbands (BBV) und Reisejournalist, Dominik Peter. Nun wollten die Schüler diesen kennenlernen und mit ihm über das Thema Behinderung sprechen.
Der Anfrage ging der Berliner Behindertenverband sehr gerne nach und im März war es soweit. Der BBV-Praktikant Christian Grothaus und der BBV-Vorsitzende Dominik Peter besuchten die Grundschule. Gleich zwei Klassen und Teilnehmer eines Projekts nahmen an der „Schulstunde der besonderen Art“ teil. Im Mittelpunkt der Schulstunde standen die zahlreichen Fragen, die die Schüler hatten. Dabei ging es um ganz bodenständige Fragen, wie etwa „Haben sie zuhause ein Bett oder schlafen sie im Rollstuhl?“ bis hin zu gesellschaftspolitischen Fragen, wie zum Beispiel „Wie barrierefrei ist denn Berlin?“.
Nicht nur für die Schüler war es eine erkenntnisreiche Stunde, sondern auch für Dominik Peter. „Auf einige Fragen war ich wirklich nicht vorbereitet und musste ersteinmal nachdenken und schlucken. Es zeigt mir aber auf, dass es sehr sinnvoll ist, einen derartigen Austausch zu haben. Vielleicht eine Idee, die man auch an anderen Schulen praktizieren sollte,“ so Dominik Peter. Auf alle Fälle gebührt ein dickes Lob dem Lehrer Andreas Wild, der dies überhaupt erst alles möglich machte, so das Fazit von Christian Grothaus.
Von Lutz Kaulfuß