P.A.N. Zentrum für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen braucht zukunftsfeste Finanzierung

von: Dominik Peter

Im Frohnauer Fürst Donnersmarck-Haus ist mit dem P.A.N. Zentrum eine der modernsten neurologischen Reha-Einrichtungen entstanden. Heute haben Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja und der AOK Nordost -Vorstandsvorsitzende Frank Michalak diese Einrichtung für Menschen mit erworbenen Schädigungen des Gehirns und des zentralen Nervensystems besucht. Bei einem Rundgang durch das Zentrum konnten sie sich davon überzeugen, wie hier den Betroffenen Brücken in ein neues Leben gebaut werden. Dabei wurden jedoch auch die Lücken in der Finanzierung dieses sehr erfolgreich arbeitenden Zentrums deutlich. Im Moment wird die Einrichtung aus Mitteln der Eingliederungshilfe des Landes Berlin und durch Einzelfallfinanzierungen der AOK Nordost und einiger anderer Kassen finanziert. Damit das P.A.N. Zentrum aber auch weiterhin erfolgreich arbeiten kann, müssen sich neben der AOK Nordost, den IKKen, BKKen und der Knappschaft-Bahn-See auch andere Krankenkassen stärker einbringen.

Jährlich erleiden rund 1.500 Menschen allein in Berlin und Brandenburg schwere Schäden des Gehirns aufgrund von Unfällen oder Schlaganfällen. Auch viele jüngere Menschen sind betroffen. Sie werden zumeist nach der Akut-Reha in Pflegeheimen untergebracht, denn Reha-Einrichtungen wie dieses Zentrum fehlen bundesweit. Auf diese besondere Gruppe hat sich das Berliner P.A.N. Zentrum spezialisiert. Insgesamt stehen hier 66 Plätze zur Verfügung. Die Menschen erhalten zwischen 18 und 24 Monate lang eine umfassende und intensive Therapie durch spezialisierte Fachkräfte, die auch Unterstützung geben auf dem Weg zur Entwöhnung von der Beatmung. Rund 70 % der Betroffenen schaffen es nach eineinhalb bis zwei Jahren, wieder selbstständig in betreuten Wohnformen zu leben und zum Teil auch wieder einer Arbeit nachzugehen.

Gesundheitssenator Mario Czaja: „Die Therapieerfolge des P.A.N. Zentrums sind beeindruckend. Viele hier behandelte Patienten bekommen eine neue Chance auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Die dauerhafte und auch teure Unterbringung in Pflegeheimen bleibt ihnen oftmals erspart. Wir fördern die nachklinische Langzeitrehabilitation im P.A.N. Zentrum über Mittel der Eingliederungshilfe. Doch die Fürst Donnersmarck- Stiftung als Träger der Einrichtung braucht eine dauerhafte Finanzierung durch die Kassen. Der AOK Nordost danke ich für ihr beispielhaftes Engagement und hoffe, dass sich weitere Kassen diesem Engagement anschließen. Das Potenzial dieser Reha-Einrichtung ist riesig und verdient Unterstützung.“

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost Frank Michalak: „Als AOK Nordost engagieren wir uns zum Wohle unserer Versicherten schon lange für eine sektor- und trägerübergreifende Versorgung. Nur mit einer engmaschigen Vernetzung und Koordination aller an der medizinisch-therapeutischen Versorgung Beteiligten kann die Versorgungsqualität für Betroffene spürbar und nachhaltig gesteigert werden. Die Erfolge der Fürst Donnersmarck-Stiftung sind dafür ein sehr gutes Beispiel.“

Prof. Dr. med. Stephan Bamborschke, leitender Arzt des P.A.N. Zentrums:
„Unser festes Ziel ist es, dass unsere Rehabilitanden ein weitgehend selbstständiges Leben wiedererlernen. Die neuen Räume stärken unsere hochengagierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ermöglichen ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept. Handlungs- und Alltagsorientierung stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit, wobei die Rehabilitanden ihre Therapieziele gemeinsam mit uns festlegen und wir sie immer wieder evaluieren.“