Im Vorfeld der Debatten zum Bundesteilhabegesetz für behinderte Menschen am 22. September im Deutschen Bundestag und am 23. September im Bundesrat protestieren behinderte Menschen in vielen Städten Deutschlands für ein Bundesteilhabegesetz, das diesen Namen verdient. Mit den Protesten machen behinderte und nichtbehinderte Menschen auf drohende Verschlechterungen und die Bedrohung der Selbstbestimmung behinderter Menschen durch das Gesetzesvorhabens aufmerksam. In Berlin ist folgende Demo geplant: am Tag der Bundestagsdebatte wird diese vor dem Brandenburger Tor live übertragen und mit Umzugswagen und Umzugskartons deutlich gemacht, dass behinderte Menschen evtl. sogar zu einem Umzug gezwungen werden könnten.
22.09.2016 Berlin: We are watching you: Übertragung der Bundestagsdebatte am Brandenburger Tor mit Umzugswagen-Aktion
Wo: Berlin (Brandenburger Tor),
Wann: 22.09.2016 Ab 11:00 – Übertragung der Debatte gegen 12:30 Uhr,
Info: Die Aktion führt das Bündnis Ability Watch durch – www.alleinzuhaus.org und www.nichtmeingesetz.de
Weitere Demonstrationen sind beispielsweise in Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kiel, Rostock, Berlin und in Halle geplant. Am 21. September gehen blinde und sehbehinderte Menschen in der Spree baden, um deutlich zu machen, dass die Teilhabe dieses Personenkreises baden geht.
Wo: Stuttgart (Marktplatz vor dem Rathaus mit Demonstration zum Landtag), Wann: 20.09.2016 11:00 Uhr, Info:Link zu weiteren Informationen.
Rostock: Protest zum Teilhabegesetz „UNgehindert unterwegs in Rostock
Wo: Rostock (Vom Bahnhof zum Rathaus), Wann: 20.09.2016 11:00 Uhr, Info:Link zu weiteren Informationen
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Hamburg: Demonstration zum Teilhabegesetz: UNgehindert unterwegs in Hamburg
Wo: Hamburg (Vom Rathaus zur Bürgerschaft), Wann: 20.09.2016 11:00 Uhr, Info:Link zu weiteren Informationen
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Düsseldorf: Protestaktion zum Teilhabegesetz – UNgehindert unterwegs in Düsseldorf
Wo: Düsseldorf (Vom Rathaus zum Landtag), Wann: 20.09.2016 11:00 Uhr, Info:Link zu weiteren Informationen
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Kiel: Protestaktion zum Teilhabegesetz: UNgehindert unterwegs in Kiel
Wo: Kiel (Vom Rathaus zum Landtag), Wann: 20.09.2016 11:00, Info:Link zu weiteren Informationen
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20.09.2016 Stuttgart: Demonstration zum Bundesteilhabegesetz UNgehindert unterwegs in Stuttgart
20.09.2016 Rostock: Protest zum Teilhabegesetz „UNgehindert unterwegs in Rostock
20.09.2016 Hamburg: Demonstration zum Teilhabegesetz: UNgehindert unterwegs in Hamburg
20.09.2016 Düsseldorf: Protestaktion zum Teilhabegesetz – UNgehindert unterwegs in Düsseldorf
20.09.2016 Kiel: Protestaktion zum Teilhabegesetz: UNgehindert unterwegs in Kiel
21.09.2016 Halle: Podiumsdiskussion zur Inklusion und Arbeit im Lichte des Teilhabegesetzes
22.09.2016 Hannover: Demonstration für ein besseres Bundesteilhabegesetz – BTHG So nicht
22.09.2016 Dresden: Protestaktion zum Bundesteilhabegesetz
22.09.2016 Nürnberg: Kundgebung zum Bundesteilhabegesetz
22.09.2016 Berlin: Erste Lesung zum Bundesteilhabegesetz im Bundestag
23.09.2016 Berlin: Beratung des Bundesteilhabegesetzes im Bundesrat
23.09.2016 Berlin: Veranstaltung des Deutschen Bundestages zur Behindertenpolitik
23.09.2016 Berlin: Erste Lesung zur Pflegeversicherungsreform PSG III im Bundestag
24.09.2016 Berlin: Podiumsdiskussion zum Teilhabegesetz zum Tag der Gehörlosen
28.09.2016 Düsseldorf: Forum zum Bundesteilhabegesetz des SoVD NRW
30.09.2016 Düsseldorf: Aktion zum Teilhabegesetz auf der REHACARE
Link zur Terminübersicht über geplante Protestaktionen: http://www.teilhabegesetz.org//pages/aktuelles/termine.php
„Wenn nicht mehr auf den realen Bedarf zur Teilhabe geschaut wird, sondern fünf willkürlich formulierte Kriterien für Teilhabeeinschränkungen erfüllt werden müssen, um überhaupt Leistungen zu bekommen, dann ist eine Grenze überschritten. Wenn behinderte Menschen, die sich mühsam den Weg aus Behinderteneinrichtungen heraus zu einem Leben in der eigenen Wohnung mit entsprechender Unterstützung erkämpft haben, zukünftig befürchten müssen, zum Zwangspoolen von Leistungen oder in sogenannte gemeinschaftliche Wohnformen gedrängt zu werden und für ihre nötige Assistenz wieder auf’s neue vor Gerichte ziehen müssen, dann hat das nichts mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu tun“, so Ottmar Miles-Paul, Koordinator der Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz.
Gerade im Lichte der UN-Behindertenrechtskonvention sei es völlig unverständlich, warum behinderte Menschen, die wie alle anderen auch, mitten in der Gesellschaft leben wollen, auch zukünftig darlegen müssen, warum ein Leben in einer Behinderteneinrichtung für sie unzumutbar ist, um die nöitge Unterstützung in den eigenen vier Wänden zu bekommen. Unverständlich sei auch, dass es keine konsequente Abkehr von der Anrechnung des Einkommens und Vermögens auf Leistungen für behinderte Menschen gibt und Gruppen wie blinde Menschen von geplanten Veränderungen nicht profitieren.
Weitere Informationen gibt’s unter www.teilhabegesetz.org