Diese Überschrift auf einem Faltblatt sprach uns an, einem Faltblatt der Initiative „Radeln ohne Alter Berlin“ (RoA). Diese Initiative verfolgt das Ziel, über das gemeinsame Fahren in Fahrradrikschas zum einen Fahrer und Passagiere, zum anderen Bewegung und Begegnung zusammenzuführen. In Dänemark ist Ähnliches („Cycling uden alder“) offenbar bereits fester Bestandteil von Seniorenheimen in über 100 Gemeinden geworden. Auch in Schweden und Finnland hat diese Idee bereits Anhänger gefunden und verbreitet sich gegenwärtig über die Grenzen Skandinaviens hinaus auch in Nordamerika, Spanien, Österreich, Frankreich und Großbritannien.
„Radeln ohne Alter“ in Berlin
Die erste Rikscha für die Initiative „Radeln ohne Alter Berlin“ wurde von Gaya Schütze als Leihgabe kostenlos zur Verfügung gestellt. Gaya Schütze hatte zuvor mit dieser Fahrradrikscha ihren alten Vater durch Berlin gefahren und war davon offenbar immer wieder neu begeistert gewesen. Ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters erschien es ihr als eine gute Idee, mit der Rikscha nun die Initiative „Radeln ohne Alter“ zu unterstützen. Diese Fahrradrikscha steht heute im Seniorenzentrum Schöneberg, wo jetzt erste Erfahrungen beim Vermitteln von Fahrten, im Berliner Verkehr gesammelt werden.
„Fahren wir Lächeln sammeln!“ (ein Passagier)
„Radeln ohne Alter“ bringt körperlich bewegliche mit eingeschränkt beweglichen Menschen in Kontakt, der immer wieder in freiwillige, nicht kommerzielle Fahrradrikscha-Ausflüge mündet. Oberstes Ziel dabei ist „ein lebendiges und freudvolles Miteinander der Generationen“, wie es im Faltblatt der Initiative zu lesen ist. Generationenaustausch, dieses schöne, aber leider oft nur mit Anstrengung auszufüllende Wort, kann mit solchen Fahrradrikschas offenbar leichter mit Leben erfüllt werden: Denn es setzt vor allem auf die Lust der Ehrenamtlichen und der Senioren an Bewegung, an Aktivität und gemeinsamen Abenteuern.
Piloten und Kapitäne für Fahrradrikschas
Wer ein Fahrrad sicher fahren kann, ist in der Regel genauso sicher in der Lage, als „Pilot“ eine Rikscha zu lenken. Mitmachen bei „Radeln ohne Alter“ kann eigentlich jeder, ob Schüler, Student, Azubi oder Arbeiter. Für Menschen, die „Pilot“ einer Rikscha werden wollen, ist eine Einführung notwendig, da das Fahrgefühl bei einem Dreirad etwas anders ist als bei einem einspurigen Gefährt wie einem normalen Fahrrad. Und auch an das Lenken mit einer schwenkbaren Sitzbank muss man sich offenbar gewöhnen. Eine weitere Lernaufgabe geht anfangs dahin, beim sicheren Ein- und Ausstieg der oft schon älteren Fahrgäste zu assistieren.
Als Kapitäne werden diejenigen bezeichnet, die sich auf der Grundlage von einiger Erfahrung als Pilot zum Kapitän ernennen lassen, dann neue Piloten einführen und diese bei der ersten eigenen Ausfahrt nach der Einführung begleiten.
Zusammenarbeit mit Seniorenresidenzen
„Wir glauben, dass viele Bewohner von Seniorenresidenzen für Ausflüge in Frage kommen. Dementielle Veränderung oder körperliche Immobilität müssen kein Ausschlussgrund sein. Der Einsatz eines Lifters für das Ein- und Aussteigen ist denkbar. Es sind gerade die Menschen, für die die Teilnahme am öffentlichen Leben schwierig oder unmöglich geworden ist, die bei einem Ausflug am meisten profitieren.“
Informationen: Gegenwärtig sucht die Initiative „Radeln ohne Alter“ noch Unterstützer und Unterstützung. Interessierte Seniorenresidenzen können über Dr. Anna M. Kollenberg (anna.kollenberg@gmail.com) einen Fragebogen beziehen. Ansonsten ist bei Interesse an dieser Initiative Calle Overweg ansprechbar: Tel.: 030/7889 0393, E-Mail: rerhafdar@icloud.com, Internet: www.radelnohnealter.de.