Was macht andere Menschen im Leben eigentlich glücklich? Wenn Sie sich das auch schon einmal gefragt haben, dann sind Sie hier richtig. In regelmäßigen Abständen stellt REHACARE.de den unterschiedlichsten Menschen immer die gleichen Fragen. Was dabei heraus kommt? Lesen Sie selbst!
Beruf: Ausdauersportler mit Handicap, Diplom-Betriebswirt
Handicap: Nach einem Schädel-Hirn-Trauma kein Gleichgewichtssinn mehr vorhanden, rechts belastungsspastisches Bein. beidäugigen Sehfeldausfall links, Anfallsleiden
Durch den Dreiradsport fand er zurück in ein aktives Leben: Hans-Peter Durst ist Ausdauersportler mit Leidenschaft. Sein Engagement geht aber auch über den Sport hinaus. Ob Mutmacher oder Telefonseelsorger – er liebt es, für andere Menschen da zu sein. Einen guten Tropfen Wein weiß er ebenso zu schätzen. Was ihm im Leben sonst noch am Herzen liegt, erzählt er auf REHACARE.de.
REHACARE.de: Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Hans-Peter Durst: Als meine Tochter Katharina mir eine Mail mit einem Bild schickte, in dem Uli Hoeness (den ich seit Jahren sehr verehre und schätze) in Borussia Dortmund Kleidung in einer Gefängniszelle saß – es war so überzogen, dass es für mich in dieser schwierigen Zeit schon wieder lustig erschien.
REHACARE.de: An welchem Ort sind Sie am liebsten? Und warum?
Hans-Peter Durst: Es gibt einige Lieblingsorte auf der Welt für mich – zum Beispiel im Tramuntanagebirge auf Mallorca, in Santa Barbara, Kalifornien, im Allgäu bei Unterjoch, auf Helgoland. Am liebsten bin ich aber dort, wo meine Freunde, meine Familie, mein mir so wichtiges soziales Umfeld ist, meine Wohlfühlatmosphäre. Da ist es dann egal an welchem Ort. Im Moment sehr, sehr gerne in Dortmund.
REHACARE.de: Die letzte Mahlzeit in meinem Leben wäre …
Hans-Peter Durst: eine Paella negra mit Freunden, die dies auch lieben, und ein Glas Vino tinto aus Binissalem dürfte dabei natürlich nicht fehlen. Es könnte aber auch eine große Portion Allgäuer Kässpätzle aus einer kupfernen Pfanne sein, im Kreis mit netten Freunden gegessen und ein Meckatzer Weiss-Gold dazu.
REHACARE.de: Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst?
Hans-Peter Durst: Eindeutig meine Frau Ulrike, natürlich positiv beeinflusst! Wir kennen uns über 30 Jahre, sind fast 29 Jahre verheiratet und sie hat mir in allen schwierigen Lebensphasen wieder auf die Beine geholfen – sie kennt mich sicher besser als ich mich selbst.
REHACARE.de: Gibt es etwas, das Sie eigentlich wegwerfen sollten, es aber nicht tun werden?
Hans-Peter Durst: Ohhh, gute Frage, nächste Frage – ein ganz, ganz wunder Punkt bei mir. Ich kann nichts wegwerfen!
REHACARE.de: Sie haben eine Million im Lotto gewonnen. Was tun Sie mit dem Geld?
Hans-Peter Durst: Zunächst freue ich mich riesig und danke Westlotto sehr dafür. Ein Traum ist für mich ein „Bundesdeutsches Dreirad“ aus einem Guss. Dies würde ich bei FES in Berlin konstruieren und bauen lassen. Das weitere Geld würde ich einigermaßen gleichmäßig den Stiftungen zukommen lassen, die ich bereits gemeinsam mit meiner Familie langjährig unterstütze: der „Tour der Hoffnung“, der „Kinderaugenkrebsstiftung“ und „Kinderlachen“. Alle kümmern sich seit Jahren um Kinder, denen es leider gesundheitlich nicht so gut geht. Und einen kleineren Betrag würde ich der Telefonseelsorge in Dortmund überweisen. Die vielen Ehrenamtlichen tun ganz wichtige Dienste, professionell angeleitet und organisiert von Michael Hillenkamp.
REHACARE.de: Welchen Moment Ihres Lebens würden Sie gerne noch einmal erleben?
Hans-Peter Durst: Zwei Momente – die Geburten meiner beiden Kinder.
Seinen beeinträchtigten Gleichgewichtssinn gleicht Hans-Peter Durst beim Radfahren mithilfe eines Dreirades aus; © privat
REHACARE.de: Ich wäre gern einmal …
Hans-Peter Durst: eine Frau – um diese Spezies ein klein wenig besser verstehen zu können.
REHACARE.de: Wovon haben Sie die Nase voll?
Hans-Peter Durst: Von Besserwissern, Nörglern und nicht ehrlichen Menschen.
REHACARE.de: Wobei können Sie am besten entspannen?
Hans-Peter Durst: Zum einen bei einem Lauf im herbstlichen Wald, zum anderen bei der Musik von Sade mit Kerzenschein und einem Glas Cahors – einem meiner Lieblingsweine.
REHACARE.de: Ich höre gern Musik von …
Hans-Peter Durst: Ich höre gerne … fast jede Musik. Auf der Radrolle gerne die Klänge von Rammstein, in der Oper gerne italienische Romantikstücke, beim Entspannen sehr gerne Sade oder den Soul von Joss Stone, im Domizil in Dortmund super gerne traditionell Jazz, im Auto gerne Amy Winehouse, oft und gerne live Stefan Gwildis und Udo Lindenberg und auf Partys (bitte jetzt nicht lachen) Marianne Rosenberg!
REHACARE.de: Auf welche Fragen wünschen Sie sich eine Antwort?
Hans-Peter Durst: Wie geht es weiter mit mir?
REHACARE.de: Wovor haben Sie am meisten Angst?
Hans-Peter Durst: Menschen unrecht zu tun oder sie zu verletzten.
REHACARE.de: Was wollen Sie im Leben noch erreichen?
Hans-Peter Durst: Ich habe sehr viele Träume – etwa in sportlicher Hinsicht (zum Beispiel nochmals gemeinsam mit Freunden eine Alpenquerung auf dem Rad). Ich würde gerne nochmals im Ausland leben und mich einfühlen (ganz vorne USA und Australien). Außerdem würde ich gerne wieder im Chor singen. Aber das sind alles Wünsche, die ich selbst einigermaßen beeinflussen kann. Im Leben etwas Nachhaltiges erreichen liegt an der Bewertung. Für mich wäre es sehr schön, wenn ich durch mein Tun und Handeln anderen Menschen etwas helfen oder Menschen eine Freude bereiten konnte im Leben.