Für deutsche Touristiker setzt sich in den letzten Jahren ein angenehmer Trend durch: Urlaub in Deutschland wird immer beliebter. Eine Umfrage unter den eige- nen Freunden, Bekannten oder Verwandten würde schnell ans Licht bringen, dass man sich in der letzten Ecke Mallorcas auskennt, schon mal im selben Restaurant in Marrakesch gegessen oder vor der gleichen Pyramide in Gizeh gestanden hat. Aber Deutschland?
Rheinland-Pfalz liegt nur einige Auto- oder Bahnstunden von Berlin entfernt. Fragen Sie im gleichen Personenkreis doch mal, wer schon einmal auf dem Hambacher Schloß, im Forum Confluentes in Koblenz oder zum Rotwein-Trinken in Ahrweiler war. Und das sind bei weitem nicht die einzigen Sehenswürdigkeiten, die Rheinland-Pfalz zu bieten hätte.
Im Gegensatz zu so manchem Aufenthalt im Ausland sind die meisten Angebote im Ländle barrierefrei. Im Anschluss an die diesjährige ITB, der weltgrößten Tourismusbörse der Welt, zeichneten Rheinland-Pfalz Tourismusverantwortliche weit über 200 touristische Betriebe als barrierefrei aus. Ein Betrieb ist in diesem Fall die betriebswirtschaftliche Bezeichnung einer Gaststätte, eines Hotels oder einer touristischen Sehenswürdigkeit. Alle Zertifizierungen entsprechen dem bundesweiten Standard für die Kennzeichnung von barrierefreien Objekten.
Eine besonders gelungen Symbiose von historischem Städtebau und Barrierefreiheit finden Besucher in Ahrweiler an der Rotweinstraße. Der mittelalterliche Stadtkern hat herrlich alte Häuser und Gaßen, auf deren Pflaster schon die alten Ritter auf ihren Roßen galopiert sein könnten. Und alles ist barrierefrei. Um die mittelalterliche Anmutung des Pflasters zu erhalten, die Straße aber dennoch für mobilitätseingeschränkte Menschenbegeh- beziehungsweise befahrbar zu machen, hat man links und rechts den Häusern entlang Gehwegplatten gelegt. Durch ein Zick-Zack-Muster integrieren sie sich wunderbar in das Straßenpflaster und stören den historischen Anblich der Stadt überhaupt nicht. Die Eingänge der Geschäfte sind gut mit einem Rollstuhl zu passieren, Sehbehinderte und blinde Menschen können ein taktiles Stadtbild ertasten.
Neuestes Produkt der Tourismuswirtschaft in Rheinland-Pfalz ist der Lahnwanderweg. Er führt über 290 Kilometer in 19 Etappenzielen von der Quelle der Lahn im Rothaargebirge bis zum Zusammenfluss mit dem Rhein in Lahnstein. Der Lahnwanderweg ist ein zertifizierter Wanderweg, der bestimmte Schwierigkeitsstufen erfüllen muss. Das macht ihn teilweise nicht bewanderbar für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Will der Besucher allerdings weniger eine sportliche Leistung erbringen und lieber die herrliche Natur des Lahntals genießen, dann läßt sich ohne weiteres eine Route zusammenstellen. An einigen Stellen kann der Rollifahrer auf den Lahnradweg ausweichen, der mehr oder weniger parallel zum Wanderweg verläuft. Eine enge Schlucht, die Ruppertklamm in der Nähe von Lahnstein, ist teilweise sogar mit Sicherungsseilen an den Seiten ausge- stattet. Sie ist sogar für sehbehinderte und blinde Menschen ersteigbar und vermittelt so das Gefühl, ein Bergsteiger zu sein. Wer mehr das städtische Leben vorzieht, findet in Wetzlar, Bad Limburg, Bad Elms oder Koblenz reichlich Sehenswürdigkeiten. Und dem historisch Interessierten sei ein Besuch der Kelten rund um den Dünsberg und der Römer in Waldgirmes empfohlen.
Hilfe bei der Planung Ihrer Reise und weitere Informationen erhalten Sie hier:
- Lahntahl Tourismusverband e. V., www.daslahntal.de, info@daslahntal.de
- Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, www.gastlandschaften.de, info@gastlandschaften.de
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