Vancouver und British Columbia

Die hippen Seiten von Vancouver, die besten Attraktionen für die ganze Familie und die schönsten Ausflüge.

von: Lutz Kaulfuß

Beautiful Vancouver skyline and harbor area in golden evening light, Canada

Foto: Fotolia.

Vancouver gilt zurecht als eine der schönsten Städte der Welt. Das historische Zentrum liegt auf einer Halbinsel, die sich weit in den Burrard Inlet streckt und den Fjord in einen äußeren und inneren Hafen teilt. Diese sowieso schon spektakuläre Wasserlage wird im wahrsten Sinne des Wortes gekrönt mit dem Gebirgspanorama der North Shore Mountains, die sich im Norden der Stadt unvermittelt aus dem Fjord aufschwingen. Neben seinen schönen Aus- und Ansichten bietet Vancouver eine extrem hohe Lebensqualität und landet in internationalen Vergleichen seit Jahren kontinuierlich auf Spitzenplätzen. Das ist dem lebhaften Mix der Stadt aus urbanen Attraktionen und unzähligen Möglichkeiten von Outdoor-Aktivitäten zu verdanken. Von Ausstellungen Moderner Kunst bis zum Strandtag im Stanley Park, dem größten Stadtpark Kanadas, reicht dabei die Palette. Das wirkt auch auf Touristen wie ein Magnet und die Tipps dazu füllen mehrere Reiseführer. Daneben ist Vancouver aber gerade dabei, sich zu einer echten Metropole zu mausern, die den internationalen Lifestyle nicht nur zur Schau stellt und nachlebt, sondern deren vielfältige Kunst-, Kultur- und Modeszene mit eignen, originären Trends aufwartet.

Kinder sind die Könige

Selbst mit Kindern ist es in Vancouver nie langweilig. Je nach Alter und Interessen bieten sich verschiedene Attraktionen an. Viele der Outdoor-Aktivitäten im Stanley Park, wie Radtouren oder Strandtage, sind sowieso ideal für die ganze Familie. Aber natürlich steht auch ein klassischer Amüsierpark zur Auswahl. Im Playland bei der Pacific National Exhibition locken knapp 40 Fahrgeschäfte und ein eigener Spielbereich für die Allerjüngsten. Und der Greater Vancouver Zoo mit seinen täglichen Raubtierfütterungen, Falknerei-Vorführungen, oder dem Mini-Safari-Express ist sowieso immer eine sichere Bank mit Kindern jeden Alters. Dazu sorgt am Wochenende ein „Meet a Reptile“-Programm für wohlkalkulierte Gruselschauer. Wer es kreativer mag, besucht den Kids Market auf Granville Island. Einige „Craft“-Shops bieten Kindern Kunsthandwerk zum Selbermachen, nebenan lockt ein Ballplatz zum Toben. An warmen Tagen ist der kostenlose Wasserpark inklusive Spray Park und Wasserrutschen der absolute Hit auf Granville Island. Je jünger die Kids, desto lohnender ist ein Ausflug zur Maplewood Farm mit rund 200 Tieren. Besonders im Frühjahr mit all den Neugeborenen zum Streicheln kennt die Begeisterung keine Grenzen mehr. Der Kitsilano´s Venier Park, und dort vor allem die Museen für das Weltall und die Tiefsee, sind dagegen nur für ältere Kids, die schon ein wenig Englisch verstehen, empfehlenswert. Der Park bietet aber – dann wieder alters- und fremdsprachenunabhängig – den absolut besten Spot der Stadt, um Drachen steigen zu lassen.

Land und Meer

Ob als Familie, als Paar oder alleine – Es ist leicht, dem Charme der Stadt zu erliegen und den gesamten Urlaub in Vancouver zu verbringen. Doch es gibt gute Gründe, die Stadt zumindest ausflugsweise zu verlassen. Der erste ist das maritime Leben, das sozusagen gleich vor den Toren der Stadt beginnt. Der absolute Höhepunkt von April bis Oktober ist für viele eine Whale-Watching-Tour. Entweder direkt ab Vancouver oder man setzt mit der Fähre nach Victoria über, der etwas verschlafen wirkenden, aber umso schöneren Hauptstadt von British Columbia, die am Südzipfel von Vancouver Island liegt. Vom malerischen Hafen Victorias aus starten verschiedene Touren zu den riesigen Meeressäugern, die Grenze zu den USA immer fest im Blick. Allerdings gerät alleine schon die Fährüberfahrt von Vancouver nach Victoria zum Sightseeing-Trip der Extraklasse.

Märchenwunderland

Ein weiterer Grund, Vancouver den Rücken zu kehren ist die Sea to Sky Region, jene Region nördlich der Stadt, in dem sich die Coastal Mountains, die Ausläufer der Rockies, recht unvermittelt aus dem Meer emporschwingen und eine Märchenwunderwelt aus vorgelagerten Inseln, malerischen Fjorden, mystischen Regenwäldern, verwunschenen Seen und spektakulären Wasserfällen geschaffen haben. Einen ersten Eindruck bekommt man schon auf der Fahrt nach Whistler, dem ehemaligen Winter-Olympia-Ort. Wer zum Beispiel über Nord-Vancouver und dann weiter auf der Route 99 fährt, erlebt einen Großteil der Strecke als Panorama-Straße, die ihresgleichen sucht. Wer über einen Mietwagen und ein paar Tage Zeit verfügt, kann von Whistler aus einen attraktiven Ausflugsbogen durch das Lower Mainland über Pemberton, Lytton und Hope bis zurück nach Vancouver schlagen. Zu sehen gibt es Bergseen, Gletscher, heiße Quellen und spektakuläre Wasserfälle.

Der Weg ist das Ziel

Wer das Erlebnis Vancouver allerdings auf die Spitze treiben will, setzt es als den End- und Höhepunkt einer mehrtägigen Panoramarreise durch den Süden von British Columbia. Idealerweise beginnt die Fahrt in Calgary im Nachbarstaat Alberta. Nach einstündiger Fahrt durch die Weiten des mittleren Westens erreicht man die Rocky Mountains. Von hier bis Vancouver liegen so viele Attraktionen, dass nur das Reisebudget und die Urlaubstage ein Limit setzen. Neben Jasper National Park und Banff National Park, sowie einem Fotostop auf dem Columbia Icefield ist aber unbedingt auch das Okanagan Valley ein Muss auf der Tour. Zwischen bezaubernden Naturschönheiten liegen rund 130 Weingüter verstreut, die teilweise zu Verkostungen laden und international prämierte Tropfen bieten. Das Tal, das im Süden sogar so wüstenähnliches Klima bietet, dass selbst Kakteen gedeihen, ist allerdings nicht das einzige und auch nicht das einzige herausragende Weinbaugebiet Kanadas. Auch Fraser Valley, Vancouver Island und die Gulf Islands bringen Weine hervor, die in den letzten Jahren auf internationalen Messen für Aufsehen gesorgt und inzwischen über 2.000 Medaillen ergattert haben. Eine ideale Voraussetzung, dass Vancouver schon längst auch auf dem Gebiet des Fine Dining Maßstäbe setzt. Davon kann man sich auch mit weniger üppigen Reisebudget überzeugen, etwa im Bistro 101, das dem PICA, dem Pazifischen Koch-Institut, angeschlossen ist und das die Kreationen der Meisterschüler zu recht erschwinglichen Preisen anbietet – Natürlich begleitet von den guten Weinen British Columbias. Das Bistro 101 ist jedenfalls ein guter Tipp für den Abschieds-Blues des letzten Abends in Vancouver.

INFO

Anreise Economy Class

Air Canada Rouge ist eine Tochtergesellschaft des Star Alliance-Mitglied Air Canada und fliegt diesen Sommer ab Berlin nach Kanada. Zudem fliegen Condor und Lufthansa nach Vancouver.

Anreise Premium Economy Class

Einige Fluggesellschaften bieten eine Premium Economy Class an. Dazu zählen Air Canada Rouge,  Condor, Icelandair (via Island) und Lufthansa. Lufthansa bietet diese Klasse mit einem Sitzabstand von 96,5 cm an (anstatt 79 cm in der Economy Class).

Unterkunftstipps

*Holiday Inn North Vancouver

Das Hotel verfügt über barrierefreie Zimmer mit befahrbarer Dusche.

-Preise: Ab 53 Euro p.P./DZ (buchbar u.a. bei hotels.com).

Barrierefreiheit

Vancouver ist sehr barrierefrei. Es gibt viele barrierefreie Taxen und behindertengerechte Mietwagen können gebucht werden. Viele Hotels verfügen über entsprechende Zimmer und Einrichtungen. Zahlreiche Informationen finden sich zudem auf der Internetseite www.tourismvancouver.com (in englisch).