Zeckenwarnung im Winter: Sowohl die typischen Hunde- als auch Menschenzecken können auch in milden Winterperioden aktiv sein. Darauf weisen aus aktuellem Anlass die BCA Clinic und das BCA Labor Augsburg hin, die sich auf zeckenübertragene Krankheiten spezialisiert haben.
„Immer noch lassen viele Tierbesitzer den Zeckenschutz im Winter weg, weil sie denken, ihre Lieblinge seien dann vor Zecken sicher. Das ist nicht garantiert“, warnt Dr. Sharon Page, Biologin und zuständige für die regionalen und Golfplatz- Zeckenstudien im Labor der BCA.
Zecken sind wechselwarme Spinnentiere aus der Unterart der „Milben“, die in einer schönen lauwarmen Winterperiode ziemlich schnell wieder hungrig werden können. Sie überwintern vorwiegend in Streu-Laubhaufen, in denen Hunde bekanntlich gerne einmal herumschnuffeln. Auch Menschen sind zwar im Winter dicker angezogen, sind aber Zecken erst auf der Kleidung und suchen sie den warmen Wirt, finden sie dennoch gelegentlich das ein oder andere Schlupfloch in der Kleidung. Deshalb Achtung auch bei Wanderröte und Fieber und ähnlichen Symptomen nach undefinierbaren Stichen im Winter!
Die Biologen gehen davon aus, dass der gemeine Holzbock, der sich sehr gerne menschliche Wirte sucht, bereits bei unter 7 Grad und schönem wärmenden Sonnenschein aufs Laub wieder aktiv werden kann. Die als deutlich aggressiver geltenden Auwaldzecken, die nach Ansicht der Biologen ursprünglich aus Süd- und Osteuropa stammen, werden sehr häufig auf Säugetieren gefunden und übertragen auch Krankheiten wie die Hundebabesiose. Sie sind sogar bereits ab null Grad wieder aktiv. Page: „Es ist wichtig, dass auch Ärzte die Patienten mit entsprechenden Symptomen sehen, auch an die Möglichkeit eines Zeckenstichs denken. Die Zecken sind nicht nur in den vergangenen Jahren geografisch viel weiter nach Norden gewandert. – In unseren Breiten können aufgrund des milderen Klimas inzwischen auch häufiger Zeckeninfektionen im Winter vorkommen.“